Verschiedene Lizenzen für Glücksspiele in Europa – welche gelten in unterschiedlichen Ländern?

Die Glücksspielregelung ist in den verschiedenen Staaten Europas unterschiedlich gestaltet.


Die Glücksspielregelung ist in den verschiedenen Staaten Europas unterschiedlich gestaltet. Zwar nimmt die EU einen Einfluss auf die Gesetzgebung und Regulierung, aber die meisten Länder versuchen mit eigenen Lizenzierungen, den Glücksspielmarkt zu regeln. Vor allem das Online Gambling hat in letzter Zeit für Veränderungen in mehreren Staaten gesorgt.

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In einigen Regionen war das Spielen mit echten Geldeinsätzen per Internet untersagt. Trotzdem stellten in den Online Casinos mit einer hohen Auszahlungsquote zahlreiche Menschen ihr Glück auf die Probe.

Diese digitalen Spielotheken boten und bieten großen Unterhaltungswert, wodurch sich Glücksspielbetriebe im Internet über das enorme Wachstum erfreuen können. Je nach Land kann on- und offline das Glück unterschiedlich herausgefordert werden, was für Freude oder Frust der Spieler sorgen kann.

Die österreichische Glücksspiel-Lizenzierung

Die gesetzliche Basis in Österreich besagt, dass nur das Bundesministerium für Finanzen Lizenzierungen an Glücksspielbetriebe vergeben darf. Eine Ausnahme des Glücksspielmonopols wird durch das „kleinen Spiel“ gebildet. Für die sogenannten „Landesausspielungen mit Glücksspielautomaten“ dürfen auch einzelne Bundesländer Lizenzen erteilen.

Der Staat schreibt jedoch einige Mindeststandards vor, die von Glücksspielunternehmen eingehalten werden müssen. Aktuell gibt es nur zwei offizielle Glücksspielanbieter mit Erlaubnis des Finanzministeriums. Die Casino Austria AG und die österreichische Lotterie GmbH dürfen sowohl stationäre Glücksspiele wie Blackjack, Slots und Roulette anbieten als auch per Internet.

Im Jahr 1998 wurde von den österreichischen Lotterien eine Online-Spielplattform geschaffen, die heute als win2day bekannt ist. Als einziger Inhaber einer Lizenzierung des Finanzministeriums bietet die Österreichische Lotterien Gesellschaft m.b.H. Sportwetten, Lotterien, Slots und andere Casinospiele auf der Webseite an.

Damit von Österreich eine Befugnis für das Anbieten von Online-Glücksspielen erteilt wird, müssen unter anderem folgende Regeln eingehalten werden.

  • Der Firmensitz muss sich im Inland befinden.
  • Nur österreichische Gäste können sich auf der Plattform anmelden.
  • Spielerschutzprotokolle müssen Zeit- und Einsatzlimits beinhalten.
  • Einnahmen unterliegen den Glücksspielsteuergesetzen des Landes.

Weitere bekannte Lizenzierungen für das Online-Glücksspiel

Von einigen Ländern aus werden besonders viele Online-Glücksspielplattformen lizenziert. Da es sich um Regionen innerhalb Europas handelt, werden Regelungen eingehalten, die für Fairness und Sicherheit sorgen. Da diese Länder schon seit vielen Jahren das Glücksspiel im Internet regulieren und überwachen, genießen die Betreiber mit Lizenzierung das Vertrauen von Spielern auf der ganzen Welt.

Glücksspiellizenzierung aus Malta

Im Jahr 2001 wurde die Malta Gaming Authority von der „Lotteries and Other Games Act“ beauftragt, Glücksspielanbieter in Malta zu überwachen und zu regulieren. Als eine der ersten Behörden, die auch das Online-Glücksspiel regulierte, sorgt die MGA für eine sichere Spielerumgebung und schützt Spieler vor Betrug. 

Die Behörde kann sowohl Lizenzierungen verteilen als auch entziehen, wenn die strengen Richtlinien für ein faires Glücksspiel von einem Unternehmen nicht eingehalten werden. Viele Anbieter, die eine gültige Lizenzierung der MGA besitzen, bieten ihre Dienste auch in Österreich an. Zu den wichtigsten Aufgaben der Regulierungsbehörde gehören:

  • Minderjährige und gefährdete Spieler werden geschützt
  • Kriminalität, Geldwäsche und Korruption wird verhindert
  • Transparenz, Fairness und Sicherheit werden gewährleistet

Die MGA überwacht aktuell über 160 Online-Glücksspielbetriebe. Wegen der bunten Spielauswahl, Bonusaktionen und dem angenehmen Spiel ohne Einschränkung melden sich Gäste aus sämtlichen Ländern in den von der Malta Gaming Authority lizenzierten Unternehmen an, um das Glück auf die Probe zu stellen.

Die Glücksspiellizenz aus Curacao

In Curacao gelten die europäischen Standards für das Online-Glücksspiel, da es sich dabei um ein niederländisches Überseegebiet handelt. Da eine Lizenzierung europaweit anerkannt wird, ist die Curacao eGaming License am Online-Glücksspielmarkt äußerst gefragt. Stationär gibt es in der Region ebenfalls einige Casinos, die über eine Erlaubnis der Behörde verfügen.

Schon seit dem Jahr 1996 werden von Curacao Befugnisse für das Anbieten von Online-Glücksspielen erteilt, wenn bestimmte Regelungen eingehalten werden.

  • Auszahlungsquoten der Glücksspiele müssen leicht gefunden werden und transparent aufgeführt sein
  • Datenschutz muss gewährt werden
  • Vor Cyberkriminalität muss geschützt werden
  • Fairness, Sicherheit und Transparenz für Spieler werden gewährleistet

Weit über 100 Online-Glücksspielunternehmen sind im Besitz einer Lizenzierung von Curacao. Als einzige Behörde reguliert Curacao eGaming derzeit auch Betriebe, die digitale Zahlungsmittel wie Bitcoin, Litecoin etc. akzeptieren. Spieler aus sämtlichen Ländern melden sich auf den lizenzierten Online-Plattformen an, um in einer sicheren Umgebung Glücksspiele wie Blackjack, Roulette, Gameshows, Slots und weitere Glücksspielarten zu nutzen.

So sieht die aktuelle Regelung in anderen europäischen Ländern aus

Seit vielen Jahren spielen Teile der Gesellschaft weltweit auf Glücksspielplattformen. Erfahrene Nutzer wussten, dass in lizenzierten Betrieben kein Betrug ermöglicht wird und in einer sicheren Umgebung gespielt werden konnte. Um das Online-Glücksspiel in geordnete Bahnen zu lenken und um Steuereinnahmen zu erzielen, stellten schließlich viele Länder eigene Regeln auf und gaben selbst Lizenzierungen heraus.

Die deutsche Glücksspiellizenzierung

Sowohl stationäre als auch Online-Glücksspielanbieter müssen die deutsche Gesetzgebung befolgen, um ihre Dienste legal unterbreiten zu dürfen. Seit dem Jahr 2021 gibt es Lizenzierungen der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder, wodurch offiziell per Internet Spiele mit echten Geldeinsätzen angeboten werden dürfen.

Wer eine Befugnis anstrebt, muss einige Vorkehrungen treffen. Diese sollen dafür sorgen, dass Spieler vor möglichen Gefahren geschützt werden.

  • Maximaleinsatz pro Spiel: 1 €
  • Nach jeder Drehung an Slots muss eine fünfsekündige Pause herrschen
  • Nach einer Stunde Spielzeit muss 5 Minuten „Abkühlzeit“ eingehalten werden
  • Pro Monat liegt das Einzahllimit bei 1.000 €

Diese und weitere Vorkehrungen werden von einigen Spielern als lästig empfunden, wodurch diese vermehrt in Online-Glücksspielportalen mit alternativer Lizenzierung, wie der MGA das Glück auf die Probe stellen.

Glücksspiellizenzierung der Schweiz

Nur konzessionierte Spielbanken dürfen in der Schweiz Blackjack, Roulette und Spielautomaten zur Verfügung stellen. Aktuell gibt es 21 Casinos in dem Land, in denen offiziell gespielt werden darf. Seit dem neuen Gesetz, das seit 2019 aktiv ist, dürfen Schweizer Casinos auch Online-Geldspiele wie Roulette, Blackjack und Poker anbieten. Die Spielbanken benötigen für diesen Zweck jedoch zunächst eine erweiterte Konzession der eidgenössischen Spielbankenkommission.

Glücksspiellizenzierung der Slowakei

Seit 2019 reguliert die slowakische Republik das Glücksspiel. Mit dem neuen Gesetz wurde das Amt für die Regulierung des Glücksspiels gegründet, welches Lizenzen erteilt, wenn Online-Anbieter Maßnahmen einhalten. Strenge Regeln für Spieler und Anbieter sollen dafür sorgen, dass vor möglichen Gefahren des Echtgeldspiels geschützt wird.

Fazit

Zwar soll durch landeseigene Regelungen für das Eindämmen der Spielsucht und für Steuereinnahmen gesorgt werden, aber viele Spieler weichen noch immer auf Betriebe mit alternativen Lizenzen aus. Gründe sind das meist vielfältigere Spielangebot, keine vorgeschriebenen Einsatz- und Spiellimits, Bonusangebote und viele weitere Vorzüge. 

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