Digitale Nomaden – Business auf Reisen

Arbeiten als digitaler Nomade vom Strand in Thailand oder anderen Orten, wo andere Urlaub machen – der Traum eines jeden Selbstständigen. Doch wie sieht der Alltag eines sogenannten digitalen Nomaden wirklich aus? Alle Infos und Tipps finden sich hier!


Über die digitalen Nomaden gibt es einige Vorstellungen, was ihren Lifestyle anbetrifft: Ein innovatives Arbeitsleben, unabhängig von Ort und festen Arbeitszeiten mit einer großen Prise Freiheit und Selbstverwirklichung. Für sie ist die Welt ihr Büro und wo andere Urlaub machen, schlagen sie ihren Laptop auf und verdienen Geld. Was ist dran an diesem Mythos und wie sieht die Welt der digitalen Nomaden wirklich aus?

Thailand Arbeiten als digitaler Nomade
Dort arbeiten, wo andere Urlaub machen – der Traum eines digitalen Nomaden. (Quelle: pixabay.com)

Digitales Arbeiten ist ein Mega-Trend

Festangestellt arbeiten von 9 bis 5 und jeden Tag den gleichen Weg zur Arbeitsstelle? Für einen digitalen Nomaden ist diese Form des Arbeitens so ziemlich das Gegenteil des eigenen Lifestyles. Eine selbstständige Unternehmerschaft in Kombination mit Reisen ist ein Arbeitsmodell, das immer mehr Menschen für sich verwirklichen wollen. Tatsächlich beschäftigt man sich im englischsprachigen Raum seit circa 2008 mit dem Thema. Als Ur-Vater dieses digitalen Lifestyles gilt der Amerikaner Tim Ferriss, der inzwischen zu den erfolgreichsten und innovativsten digitalen Selfmade-Unternehmern unter 40 zählt.

Was sind die Berufe, die sich für das digitale Nomadentum eignen? Die Hauptvoraussetzung für ein ortsunabhängiges Arbeiten ist eine ortsunabhängige Branche. So finden sich unter den digitalen Nomaden viele Selbstständige, die als Online-Unternehmer ihr Geld verdienen. Dabei können ganz unterschiedliche Geschäftsideen erfolgreich sein: Als Blogger, Programmierer, Online-Marketer, Grafik-Designer, Übersetzer oder im Online-Kundenservice arbeiten inzwischen viele Menschen erfolgreich und ortsunabhängig. Verschiedene Portale haben sich mittlerweile auf erfolgreiche digitale Berufsangebote spezialisiert.

Wie reist man richtig als digitaler Nomade?

Auch von Österreich aus starten immer mehr Selfmade-Unternehmer ihre Reisen. Waren vor einigen Jahren hauptsächlich asiatische Länder das Hauptreiseziel vieler Online-Kreativer, so werden zunehmend europäische Hotspots angesteuert. Diese liegen in Riga (Lettland), in Palma (Spanien), Warschau (Polen) oder in Frankreich und Italien.

Für alle, die mit ihrem Business schon durchstarten konnten und die Vorteile des ortsunabhängigen Arbeitens voll ausnutzen wollen, gibt es auch andere Reisevarianten. Ohne ein eigenes festes Büro lassen sich viele Fixkosten einsparen. So werden die Möglichkeiten des flexiblen Reisens umso attraktiver. Wer nicht an die Reisepläne von herkömmlichen Linienflügen gebunden sein will, für den sind Privatflüge mit dem Business-Jet eine stressfreie Alternative. Eine individuell gestaltbare Zeit- und Fluggestaltung bringt mehr Spielräume in den Terminkalender und das ohne lästige Warte- und Anreisezeiten.

Mobile Arbeitsgeräte und ein Internetanschluss sind wesentliche Voraussetzungen für digitales Unternehmertum.
Mobile Arbeitsgeräte und ein Internetanschluss sind wesentliche Voraussetzungen für digitales Unternehmertum. (Quelle: pixabay.com)

Lohnenswertes Einkommen oder nur Wunschtraum?

Die Vorstellung, ganz unbeschwert in einer angesagten Metropole oder an einem südländischen Strand mit seinem Laptop auf dem Schoß den eigenen Lebensunterhalt zu verdienen, ist verführerisch. Doch jeder, der über mit einem Online-Business erfolgreich sein will, investiert in der Regel viel Zeit – und das möglicherweise an Orten, an denen andere Urlaub machen. So ist es nicht immer einfach, fokussiert zu bleiben. Als Selbstständiger haben Sie oft ein größeres finanzielles Risiko zu tragen, doch dafür stehen Ihnen auch weitaus höhere Verdienstmöglichkeiten offen, als abhängig Beschäftigten. Es liegt am eigenen Unternehmergeist und dem persönlichen Engagement, wie sich das im Einkommen entwickelt.

Auch, wenn das Einkommen und die Umsätze an allen möglichen Orten in Europa oder dem Rest der Welt generiert werden – solange Sie Ihren Wohnsitz in Österreich haben, gelten die Richtlinien des österreichischen Einkommenssteuergesetzes. Bei aller Freiheit in diesem Geschäft – die steuerlichen Angelegenheiten sollte auch ein digitaler Nomade im Griff haben. Umsatzsteuerpflicht, mögliche Steuerprüfung und eine entsprechende Buchhaltung sind innerhalb der EU Pflicht.

Wie jeder Selbstständige müssen sich auch die digitalen Unternehmer ausreichend versichern. Welche private Krankenversicherung, Reise- oder Haftpflichtversicherung am besten in Frage kommt, erfahren Sie über praktische Online-Versicherungs-Vergleiche.

Durch das Arbeiten in anderen Ländern fallen ganz andere Kosten an. In einem Land mit günstigen Lebenshaltungskosten lässt sich dann schon eine Menge Geld sparen. Zu Beginn der Selbstständigkeit ist das Einkommen wahrscheinlich unbeständiger, als nach einigen Jahren Berufserfahrung. Das eigene Geschick mit Geld umzugehen, ist gerade bei dem Geschäftsmodell der digitalen Nomaden ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Startup gründen als digitaler Nomade
Ob aus der eigenen Geschäftsidee ein Traumberuf wird, hat jeder digitale Unternehmer selbst in der Hand. (Quelle: pixabay.com)

Was muss ein digitaler Unternehmer mitnehmen?

Viele digitale Nomaden freuen sich darüber, mitunter an den schönsten Orten der Welt zu arbeiten. Doch sollten Sie mit den unsteten Arbeitsbedingungen vor Ort klarkommen. Nur wer bereit ist, mit wenig Gepäck in die Welt zu ziehen und auf die Sicherheiten eines festen Arbeitsplatzes zu verzichten, wird auf Dauer mit dieser Arbeitsweise glücklich. Was sind die wichtigsten Dinge, die eingepackt gehören?

Das allerwichtigste für jeden digitalen Nomaden ist ein zuverlässiger Internetzugang. Ohne stabiles WLAN wird kein erfolgreiches Online-Geschäft aufgebaut. Zwar wurden inzwischen die Roaming-Gebühren in Europa weitgehend geschafft, doch manchmal ist der nächste WLAN -Anschluss weiter entfernt, als vermutet. Ein mobiler Internet-Stick und ein entsprechender Anbieter-Vertrag ist dann eine gute, wenn auch nicht immer ausreichende Alternative.

Ein leistungsfähiger Laptop ist das wichtigste Arbeitsgerät und für digitale Unternehmer absolut unverzichtbar. Für die Einrichtung eines digitalen Büros gehören neben den technisch einwandfreien Gerätschaften auch einige nützliche Tools wie

  • ein guter Backup-Service,
  • eine sichere Verbindung für WLAN-Netze in der Öffentlichkeit und
  • die richtigen Apps auf dem Smartphone.

Eine digitale Postnachsendung hilft, die Erreichbarkeit für die Kunden zu sichern. Neben einer maximalen Erreichbarkeit sollte der digitale Nomade mit möglichst leichtem Gepäck ausgestattet sein. Je weniger Dinge auf einen solchen Trip dabei sind, desto schneller geht auch der nächste Umzug vonstatten. Das bedeutet, sich unabhängig von vielen Kleidungsstücken oder anderen kosmetischen Accessoires zu machen und nur das nötigste – in guter Qualität – dabei zu haben. Für Menschen mit großen Sicherheitsbedürfnis ist das Handgepäck-Gefühl beim Reisen eher nicht geeignet. Vorausschauende Planung und Vorbereiten ist dagegen sehr wichtig.

FAZIT: Nicht jeder ist dazu geeignet, als digitaler Nomade zu arbeiten. Die passende Geschäftsidee zur richtigen Zeit zu haben ist nur eine Seite der Medaille. Doch die beste Idee alleine reicht nicht aus, wenn sie nicht mit viel Leidenschaft und Durchhaltevermögen umgesetzt wird. Gerade beim mobilen Arbeiten ist ein hohes Maß an Flexibilität Voraussetzung.

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Thailand Arbeiten als digitaler Nomade

Dort arbeiten, wo andere Urlaub machen – der Traum eines digitalen Nomaden. (Quelle: pixabay.com)